Die CNC-Automatisierung, ist eine vergleichsweise einfache Automatisierung.
Noch einfacher klingt der Prozess: Ein runder oder eckiger Rohling wird aufgenommen, zur Maschine bewegt, wieder entnommen und abgelegt.
❎ Die Fähigkeiten eines Fertigungsmitarbeiters hingegen sind keineswegs einfach – ganz im Gegenteil:
Wenn die CNC-Automatisierung ihre Arbeit aufnimmt, hat der Fertigungsmitarbeiter bereits sein Wissen und seine Erfahrung eingebracht.
Denn das, was die CNC-Fertigung anspruchsvoll macht, geschieht im Vorfeld: Die erstmalige Vorbereitung für die Bearbeitung eines Werkstücks ist äußerst komplex. Jedes Metall und jeder Kunststoff verhalten sich unterschiedlich während der Bearbeitung. In diesem Zusammenhang spielen Tabellen, Kenntnisse über die Werkstoffe und die Erfahrung eine entscheidende Rolle.
Und bei dieser Arbeit ist der Mensch noch klar im Vorteil, nicht nur bei der Erstellung der Bearbeitungsstrategie, sondern auch bei der Beobachtung und dem Reagieren auf unvorhersehbares Verhalten der CNC-Maschine oder des Werkstücks während der ersten Bearbeitungen und der Feinjustierung.
❎ Erst danach kommt das Potenzial für CNC-Automatisierung ins Spiel.
Nicht automatisierte Maschinen erfordern jetzt eine intensive Betreuung. Je nach Dauer des Bearbeitungszyklus des jeweiligen Bauteils muss der CNC-Bediener jedes Bauteil neu einlegen und den Prozess neu starten.
Der gesamte Mehrwert, den der Fertigungsmitarbeiter zu Beginn eingebracht hat, wurde bereits vollständig ausgeschöpft und wiederholt sich glücklicherweise bei jedem neuen Bauteil desselben Loses. Dies bedeutet, dass der Aufwand für die Bedienung, der sich auf die einfache Tätigkeit des Be- und Entladens bezieht, eine potenzielle Verschwendung darstellt. Diese Aufgabe kann nicht nur von einer CNC-Automatisierung übernommen werden, sondern wird auch von ihr deutlich effizienter erledigt.
Das schmälert nicht die Leistung einer Fachkraft der Fertigung, sondern steigert sie. Für den Fertigungsmitarbeiter sollte die CNC-Automatisierung zu einem normalen Werkzeug werden, das ihn von monotonen und körperlich anspruchsvollen Aufgaben entlastet, sodass er seinen Mehrwert in Bezug auf Erfahrung, Flexibilität und Ideenreichtum in größerem Umfang einbringen kann.
Die CNC-Automatisierung hingegen warten an ihrem Platz, um sekundengenau das nächste Bauteil zuzuführen oder eine neue Aufgabe zu erhalten. Die CNC-Automatisierung erleidet keine Erschöpfung durch schwere oder monotone Arbeit, sie wünschen sich keine Abwechslung und freuen sich auch nicht auf die nächste Entwicklung einer Bearbeitungsstrategie.
❎ Jetzt wird die taktische Ebene wichtig.
Für eine Taktik braucht es ein Ziel. Nehmen wir ein allgemein gültiges Ziel für einen Fertigungsmitarbeiter an: die Bearbeitung aller Bauteile in der geforderten Zeit und Qualität.
Zeit und Qualität stehen immer im Zielkonflikt, denn ohne Zeit passieren Fehler.
Mit einer CNC-Automatisierung kann der Fertigungsmitarbeiter taktisch planen, ausführen und auf Unvorhersehbares reagieren.
Das bedeutet, seine Aufgaben verlagern und erweitern sich von dem Einrichten der Aufträge und der manuellen Ausführung zur taktischen Planung, dem starten des automatisierten Auftrags, Überwachen, Verbessern und auf Unvorhersehbares reagieren.
>>> Taktisch bedeutet in diesem Zusammenhang, dass der Fertigungsmitarbeiter weniger kurzfristige Aufgaben wie die Entnahme eines Bauteils plant und durchführt, sondern einen langfristigen Zeithorizont mit Arbeitschritten und Maßnahmen füllen kann. Im Mittelpunkt steht nun die Überlegung, wie der nächste Auftrag automatisiert umgesetzt werden kann und wo Verbesserungen vorgenommen werden können. <<<
>>> In praktischer Hinsicht bedeutet das, dass die Wissensarbeit (Bearbeitungsstrategie aus Erfahrung und Wissen) für den Fertigungsmitarbeiter inhaltlich gleich bleibt, jedoch im Verhältnis zur manuellen Tätigkeit anteilig steigt. Zudem steht mehr Zeit zur Verfügung, um die begonnene Arbeit zu überwachen, zu verbessern und in einem qualitativ besseren, größeren Umfang und kürzeren Zeitraum abzuschließen. <<<
Dies bietet auch ein erhebliches Potenzial für höhere Erträge, denn je näher ein Unternehmen an die theoretisch maximale Maschinenlaufzeit heranrückt, desto stärker steigt der Gewinn, da der Personaleinsatz und die Fixkosten bei automatisierten CNC-Maschinen nicht proportional zum Umsatz steigen.
❎ Zusammenfassen lässt sich sagen,
dass CNC-Automatisierung zeitaufwendige Arbeiten abnimmt und dadurch das Arbeitsergebnis des Fertigungsmitarbeiters an Wertigkeit zunimmt. Die zusätzlich investierte Zeit am Anfang des Prozesses, die durch die Automatisierung skaliert wird, führt in einem Zusammenspiel aus dem taktischen Vorgehen des Menschen und der ausführenden Maschine zu einem deutlich höheren und qualitativ besseren Output.
Transformation von Schichtmodellen durch CNC-Automatisierung
In der CNC-Automatisierung könnte eine Verschiebung stattfinden, bei der herkömmliche Schichtmodelle an Bedeutung verlieren. Anstelle der grundlegenden Anwesenheit von Fertigungsmitarbeitern wird immer wichtiger, wann die Bearbeitung eines Fertigungsauftrags über viele Stunden endet und ein neuer gestartet wird. Dies bedeutet, dass nicht nur die Anzahl der Stunden einer Schicht relevant ist, sondern praktisch alle Stunden eines Jahres in Betracht gezogen werden können.
Das nutzen einer CNC-Automatisierung kann die maximal verfügbaren Maschinenstunden auf 8.760 pro Jahr erweitern, ohne dass durchgehend Personal die Maschinen besetzen muss. Das eröffnet neue Möglichkeiten für eine Fertigung, die sich nicht mehr allein auf traditionelle Schichtzeiten stützt.
In unserem nächsten Blogbeitrag werden wir ganz konkret auf den finanziellen Mehrwert von Automatisierung eingehen. Folge uns gerne auf Linkedin oder schau bald wieder auf unserem Blog vorbei.
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